Am 1.1.1970 sind es 50 Jahre, daß unser Ehrenmitglied Robert G r ä s e r - Nürnberg, als 27jähriger der
DKG
beitrat, gewiss ein Umstand, der es wert ist, in unserer so
schnelllebigen Zeit einige Gedanken darauf zu verwenden. Diese 50 Jahre waren ja nicht einfach ein Zeitablauf, sondern
ein überaus inhaltsreiches Geschehen, im Allgemeinen wie im Besonderen.
Robert Gräser
Als Gärtnerssohn in der traditionsreichen Gärtnerei seiner Eltern aufgewachsen, bekam er schon als Kind die Treibhausluft in die Nase, die
ihn sein ganzes Leben bis heute begleiten sollte. Es waren damals durchaus keine rosigen Zeiten. Die Folgen eines verlorenen Krieges mußten
ausgebadet werden und dem Einzelnen wurde viel an Entsagung und Opferbereitschaft abverlangt. Trotzdem, wenn man Robert Gräser heute nach
seinen Erinnerungen an jene Zeit fragt, kommt ein froher Schimmer in seine Augen:
"Die ersten sieben Jahre waren die schönsten!"
Es waren die Jahre des Wiederaufbaues und für einen schöpferisch tätigen Mann sind diejenigen Erfolge die beglückendsten, um die er, gegen Schwierigkeiten ankämpfend, sich bemühen muß. Zwei Mitglieder fanden sich damals in Nürnberg zusammen: Sein Freund Anton Danzer (DKG-Mitglied seit 1914) und er selbst. Gewiß war es eine gute Voraussetzung, daß er in der großen Gärtnerei seines Bruders Alfred Gräser, mit dem er noch heute in herzlichem Familienverband lebt, ein ideales Betätigungsfeld für seine Kakteenliebhaberei fand. Mit besonderer Dankbarkeit denkt er zurück an die Freunde, die schon damals sich mit ihm in gleichem Streben verbanden: Robert Vogtherr, Prof. Vaupel, Prof. Werdermann, W. Andreae und andere, die zusammen halfen, die Jahre der Not und äußersten Einschränkung zu überwinden. Dem Studienrat Robert Gräser kam dabei zugute, daß seine private Passion und sein Beruf als Lehrer an der Gärtner-Berufsschule gut harmonierten.
Der zweite Krieg und seine Nachwirkungen zerschlugen fast alles wieder. Doch die Fundamente waren geblieben - die seines Glashauses, welches wieder errichtet ist, und die des Freundeskreises, dessen Überlebende sich wieder sammelten und dem neue Anhänger hinzutraten.
"Die ersten sieben Jahre waren die schönsten!"
Es waren die Jahre des Wiederaufbaues und für einen schöpferisch tätigen Mann sind diejenigen Erfolge die beglückendsten, um die er, gegen Schwierigkeiten ankämpfend, sich bemühen muß. Zwei Mitglieder fanden sich damals in Nürnberg zusammen: Sein Freund Anton Danzer (DKG-Mitglied seit 1914) und er selbst. Gewiß war es eine gute Voraussetzung, daß er in der großen Gärtnerei seines Bruders Alfred Gräser, mit dem er noch heute in herzlichem Familienverband lebt, ein ideales Betätigungsfeld für seine Kakteenliebhaberei fand. Mit besonderer Dankbarkeit denkt er zurück an die Freunde, die schon damals sich mit ihm in gleichem Streben verbanden: Robert Vogtherr, Prof. Vaupel, Prof. Werdermann, W. Andreae und andere, die zusammen halfen, die Jahre der Not und äußersten Einschränkung zu überwinden. Dem Studienrat Robert Gräser kam dabei zugute, daß seine private Passion und sein Beruf als Lehrer an der Gärtner-Berufsschule gut harmonierten.
Der zweite Krieg und seine Nachwirkungen zerschlugen fast alles wieder. Doch die Fundamente waren geblieben - die seines Glashauses, welches wieder errichtet ist, und die des Freundeskreises, dessen Überlebende sich wieder sammelten und dem neue Anhänger hinzutraten.
Der Aufstieg begann mit der Wiedergründung der DKG in Nürnberg, zu der W. Andreae angeregt hatte. Es waren tatbereite Helfer, die sich da im
Büro von Freund Anton Danzer, der damals Vorstand des seit 1946 wieder erwachten "Vereins fränkischer Kakteenfreunde" war, zur Initiative zusammenfanden:
Dr. Cullmann, R. Vogtherr, W. Andreae, Dr. Haustein und andere.
Sogar ein "Mitteilungsblatt" wurde unverzüglich hergestellt, noch auf schlechtem Nachkriegspapier zwar und nur im Verviel- faltigungsverfahren, aber es war ein wirksames und entscheidendes Mittel, die zersplitterten und überall zerstreuten Kakteenfreunde wieder zu sammeln. Vor mir liegt im Original das etwas vergilbte "Mitteilungsblatt Nr. 2", welches kurze Zeit später, im Juni 1949, erschien. Es ist die "Einladung zur Wiedergründungsversammlung der DKG im Hotel Reichshof zu Nürnberg, am Samstag, 23. Juli 1949". Für alle diese Initiativen zeichnete unser Robert Gräser, der - bloßer Vereinsmeierei abhold - dieses rührend bescheidene Mitteilungsblatt Nr. 2 auch gleich mit interessanten Aufsätzen für die Kakteenpraxis füllte. z. B. "Überwinterungsmöglichkeiten fur Kakteen" - damals sehr wichtig - "Bewurzelung von Cereus Kopfstecklingen" - damals sehr aktuell.
Der Aufruf hatte unerwarteten Erfolg. Von allen Seiten gab es Beifall und vorbehaltlose Unterstützung, sowie zahlreiche Spenden. Spontan hatten sich 129 Sukkulentenfreunde gemeldet, auch aus der Ostzone und dem Ausland. Besonders vermerkt ist in diesem Blatt der herzliche Dank für die wertvolle Unterstützung des Vorhabens durch die Schweizerische Kakteengesellschaft und ihren Präsidenten, Herrn Krainz - Zürich. So entstand im Juli 1949 aus Schutt und Asche der Zerstörung wieder die DKG.
Sogar ein "Mitteilungsblatt" wurde unverzüglich hergestellt, noch auf schlechtem Nachkriegspapier zwar und nur im Verviel- faltigungsverfahren, aber es war ein wirksames und entscheidendes Mittel, die zersplitterten und überall zerstreuten Kakteenfreunde wieder zu sammeln. Vor mir liegt im Original das etwas vergilbte "Mitteilungsblatt Nr. 2", welches kurze Zeit später, im Juni 1949, erschien. Es ist die "Einladung zur Wiedergründungsversammlung der DKG im Hotel Reichshof zu Nürnberg, am Samstag, 23. Juli 1949". Für alle diese Initiativen zeichnete unser Robert Gräser, der - bloßer Vereinsmeierei abhold - dieses rührend bescheidene Mitteilungsblatt Nr. 2 auch gleich mit interessanten Aufsätzen für die Kakteenpraxis füllte. z. B. "Überwinterungsmöglichkeiten fur Kakteen" - damals sehr wichtig - "Bewurzelung von Cereus Kopfstecklingen" - damals sehr aktuell.
Der Aufruf hatte unerwarteten Erfolg. Von allen Seiten gab es Beifall und vorbehaltlose Unterstützung, sowie zahlreiche Spenden. Spontan hatten sich 129 Sukkulentenfreunde gemeldet, auch aus der Ostzone und dem Ausland. Besonders vermerkt ist in diesem Blatt der herzliche Dank für die wertvolle Unterstützung des Vorhabens durch die Schweizerische Kakteengesellschaft und ihren Präsidenten, Herrn Krainz - Zürich. So entstand im Juli 1949 aus Schutt und Asche der Zerstörung wieder die DKG.
Seitdem hat sich vieles geändert und weiterentwickelt, auch in der Sammlung R. Gräser, die unsere Leser aus seinen vielen Veröffentlichungen und
viele aus eigener Anschauung kennen. Die winzigen Sämlinge des
Echinocactus grusonii sind inzwischen riesige Kugeln
am Eingang des Treibhauses,
sind Großvater und Großmutter geworden und die "Langen" stoßen trotz öfteren Köpfens immer wieder an das Glasdach. Die Gräsersche Sammlung ist vielseitig
und artenreich, auch die "anderen Sukkulenten" sucht man nicht vergebens. Sein besonderes Interesse und seine besondere Liebe aber gelten den
Astrophyten,
wie der Leser dieser Zeitschrift aus vielen Artikeln weiß. Die Erforschung der Vererbungsgesetze fesselt ihn nach wie vor. Die Herauszüchtung z. B. von
dreirippigen und sogar zweirippigen Astr. myriostigma hat Aufsehen erregt. Im Hinblick auf das überaus langsame Wachstum dieser Pflanzen waren aus solchen
Arbeiten und Experimenten nur in sehr langen Zelträumen, vielleicht in Jahrzehnten. Erkenntnisse zu gewinnen - zu lange fur ein Menschenleben. Seine
Methode der Erzwingung von Sprossen in Verbindung mit einer sehr subtilen und verfeinerten Sämlingspfropfkunst überbrückt als Zeitraffer diese
Schwierigkeiten wesentlich.
Daß die Gattung Echinopsis mit ihren edlen. großen Blüten sein Interesse anzog, ist erklärlich. Sein Ziel war die Erreichung besonders schöner gesunder Pflanzen mit gesteigerter Blütenschönheit, keineswegs aber eine wahllose Hybridisierung, die er scharf ablehnt. Sein Züchtungsplan ist streng systematisch und logisch voraus durchdacht. Alle dabei herausgekommenen Hybriden die nicht schöner in der BIüte oder irgendwie sonst besser sind als die Mutterpflanzen werden vernichtet.
Daß die Gattung Echinopsis mit ihren edlen. großen Blüten sein Interesse anzog, ist erklärlich. Sein Ziel war die Erreichung besonders schöner gesunder Pflanzen mit gesteigerter Blütenschönheit, keineswegs aber eine wahllose Hybridisierung, die er scharf ablehnt. Sein Züchtungsplan ist streng systematisch und logisch voraus durchdacht. Alle dabei herausgekommenen Hybriden die nicht schöner in der BIüte oder irgendwie sonst besser sind als die Mutterpflanzen werden vernichtet.
Robert Gräsers Interesse ist jedoch nicht auf die Welt der Sukkulenten beschränkt und in seinem großen Garten stehen nicht nur Kakteen. Dendrologie ist
eine weitere Liebe und man findet Bäume aus aller Herren Länder auch recht seltene darunter wie die absonderliche einheimische
Schlangenfichte verschiedene
Sequoia Arten, Bäume aus China und Korea usw. Auch hierbei forscht er durch Pfropfen und Experimentieren den Gesetzen der Pflanzennatur nach.
Bis in die letzten Jahre war Robert Gräser ein eifriger Wanderer, der sich seine engere und weitere Heimat sehenden Auges erwandert hat. Dieses Leben in und mit der Welt der Pflanzen, dieser uns Menschen im Grunde so rätselhaften und fremden Welt, prägte wohl auch ihn selbst. Die liebenswerte Zurückhaltung die Abneigung gegen alle Wichtigtuerei in Wort und Schrift und die immer vorhandene Hilfsbereitschaft machen ihn allen, die ihn kennen, so liebenswert. Altmeister Robert Gräser ist voll von Plänen, die noch auszuführen und von Problemen, die noch auszuloten sind. In seiner Schublade liegen Beiträge und Photos für den Abdruck in unserer Monatsschrift bereit und weitere sind beabsichtigt.
50 Jahre sind eine lange Zeit wenn sie vor uns liegen, eine bestürzend kurze wenn sie vorüber sind. Dieses Halbjahr- hundert der Mitgliedsjahre unseres Ehrenmitglieds Robert Gräser brachte gute und böse Zeiten aber immer fanden sie einen aufrechten, selbstlos sich einsetzenden Mitgestalter der DKG bis auf den heutigen Tag. Möge es viele Jahre so bleiben. W. Pfeiffer
Bis in die letzten Jahre war Robert Gräser ein eifriger Wanderer, der sich seine engere und weitere Heimat sehenden Auges erwandert hat. Dieses Leben in und mit der Welt der Pflanzen, dieser uns Menschen im Grunde so rätselhaften und fremden Welt, prägte wohl auch ihn selbst. Die liebenswerte Zurückhaltung die Abneigung gegen alle Wichtigtuerei in Wort und Schrift und die immer vorhandene Hilfsbereitschaft machen ihn allen, die ihn kennen, so liebenswert. Altmeister Robert Gräser ist voll von Plänen, die noch auszuführen und von Problemen, die noch auszuloten sind. In seiner Schublade liegen Beiträge und Photos für den Abdruck in unserer Monatsschrift bereit und weitere sind beabsichtigt.
50 Jahre sind eine lange Zeit wenn sie vor uns liegen, eine bestürzend kurze wenn sie vorüber sind. Dieses Halbjahr- hundert der Mitgliedsjahre unseres Ehrenmitglieds Robert Gräser brachte gute und böse Zeiten aber immer fanden sie einen aufrechten, selbstlos sich einsetzenden Mitgestalter der DKG bis auf den heutigen Tag. Möge es viele Jahre so bleiben. W. Pfeiffer
'50 Jahre Mitglied der DKG: Robert Gräser', wurde im März 1970 in der 'KuaS' veröffentlicht.
Wiedergabe des Artikels mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der KuaS.